Fahrt nach Erfurt
Die heutige Samstagsdemonstration in Berlin ist richtungsweisend, weil erstmals seit den pandemiebekämpfungsbedingten Einschränkungen eine einzige zentrale Großkundgebung aller wesentlichen Gruppen in Berlin stattfindet.
Im Vorfeld zur heutigen zentralen Versammlung fanden viele Treffen von Gesandten der verschiedenen Gruppen statt, um die heutige Großveranstaltung an der Siegessäule planen und durchführen zu können. Von der heutigen Kundgebung soll ein Signal aus der Bundeshauptstadt in die Republik gehen.
Leider schert eine Gruppe aus: der «Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand e. V. in Gründung (KDW)». Sie macht heute einen Ausflug nach Erfurt in Thüringen. «Wir fahren lieber zum AfD-Freudenfest nach Erfurt», könnte sich ein kluger Kopf aus der Führungselite der KDW gedacht haben.
Die einzige aus dem KDW, die in Berlin die Stellung hält, ist Anne Höhne, leitende Redakteurin des «Demokratischen Widerstands».
Zudem scheint die KDW ihre heutige Veranstaltung «Demokratie im Mauerpark» nicht abgesagt zu haben. Zumindest ist dem Autor keine Absage bekannt.
Der KDW-Vorstandsvorsitzende und Zeitungsherausgeber Anselm Lenz sagte erst am 02.06.2020 unter dem Titel «Demokratie für alle!» im Interview mit Rubikon: «Wir nutzen die Gelegenheit, um uns samstags ab 14:30 Uhr auch stärker zusammen zu finden und zu sprechen. Und da haben wir am vergangenen Samstag den Anfang gemacht – angeleitet von Jill Sandjaja und Hendrik Sodenkamp – meinen Kolleginnen – die das moderiert haben – sehr zurückhaltend – und die Leute erstmals in Berlin haben sprechen lassen. Und das möchten wir auch in einer Amphitheater-Situation in Berlin im Mauerpark.»
Die Demokraten aus ganz Deutschland nach Berlin gerufen und selber nach Erfurt geflüchtet. Da fühlen sich alle, die heute in den Mauerpark kommen, wie bestellt und nicht abgeholt.
Durch ihre demonstrative Abwesenheit auf der Großdemo in Berlin sendet die KDW-Führungselite ein seltsames Signal aus Erfurt. Zusammenhalt und der Kooperation wünschten sich die Demokraten, die in Berlin ausharrten, von der KDW-Führungselite, die nach Erfurt flüchtete.