1. «Großdemonstration Frieden, Freiheit und Wahrheit» am 06.06.2020
Es gab am 06.06.2020 personelle Überschneidungen zwischen der «Großdemonstration Frieden, Freiheit und Wahrheit» auf der Straße des 17. Juni nahe der Siegessäule und der Versammlung von „Patriotic Opposition Europe Berlin“ auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor.
Stefan Räpple, der sogar der AfD zu rechtsradikal zu sein scheint, wußte schon morgens um acht Uhr, daß er sich bei beiden Versammlungen engagieren werde. „Der Volkslehrer“ soll bei der «Großdemonstration Frieden, Freiheit und Wahrheit» eingeladen worden sein.
Das Vorgehen der treibenden Kräfte hinter der Versammlungen trägt wohlmöglich die Handschrift einer Kraft, der an der Etablierung einer Querfront gelegen sein könnte.
Die Versammlung „Silent Protest Berlin – Nein zu Rassismus“ am Alexanderplatz war die wohl größte Kundgebung in Berlin seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie wurde laut Polizeiangaben von „rund 15.000 Personen“ besucht. Erfahrene Menschen gehen von einer realistischen Teilnehmerzahl allein am und um den Alexanderplatz von bis zu 50.000 Teilnehmern aus.
Die Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit», die als «Großdemonstration aller Interessengemeinschaften» angekündigt wurde, fand weit weniger Zulauf, obwohl das Portal „KenFM“ und zahlreiche Telegram-Kanäle ihre Follower zur Teilnahme aufriefen. «Mit Herz und Hirn bieten wir der Politik die Stirn» lautete das Motto.
Ein Bündnis, zu dem Demok…FlashMob, Coronarebellen, Widerstand 2020 sowie „Nicht ohne Uns“, die Zeitung „Demokratischer Widerstand“ und die „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“ (KDW) um Herausgeber Anselm Lenz gehörten, mobilisierte unter die Goldelse der Siegessäule. Dort sprachen unter anderem:
- Nikolai Nerling alias „Der Volkslehrer“, verurteilt wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocaust
- Stefan Räpple, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, gegen den wegen rechtsradikaler Äußerungen ein Parteiausschlussverfahren aus der AfD läuft
- «Erik Graziany» alias «Eric Graziani», „Patriotic Opposition Europe Berlin“
- Mario Heinz Kiesel Romanowski, „Reichsbürger“
- Siegfried, ein Mitglied der „Friedensmahnwache“, der auf der Bühne erklärte, er würde sogar einen Adolf Hitler auf der Bühne reden lassen, denn man habe ja die besseren Argumente.
- Max B., „Coronarebellen“ (Moderator und Anmelder der Versammlung)
Der Anmelder Max B., der die vorgenannten Personen auf seiner Versammlung sprechen ließ, wollte sich bisher auf Anfrage nicht dazu äußern.
Keine Stellungnahme der Organisatoren – bis heute nicht!
Zu den Bühnenauftritten der vorgenannten Personen hat das Bündnis aus Demok…FlashMob, Coronarebellen, Widerstand 2020 sowie „Nicht ohne Uns“, die Zeitung „Demokratischer Widerstand“ und der KDW bis zum 12.06.2020 keine Stellungnahme publiziert! Kein Wort! Stattdessen haben etliche Vertreter des Bündnisses nach den Versammlungen gemeinsam deren „erfolgreichen Verlauf“ gefeiert (siehe Abschnitt „Treffen nach der Versammlung“).
Zu den zwei Reden des «Volkslehrers»
Der «Volkslehrer» hat die Bühne der Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» vor der Siegessäule in Berlin nicht geentert. Er hat sich nicht «unerlaubt» oder «unerbeten» Zutritt auf die Bühne verschafft. Er tauchte dort auch nicht «unerbeten» auf, sondern wurde «eingeladen».
Der Anmelder der «Großkundgebung» sagte auf der Bühne zu Beginn der Versammlung: «Gibts denn schon jemanden, der ein bißchen was sagen möchte? Wir haben hier ein open mic. Ihr könnt euch ruhig trauen!»
«Der Volkslehrer» fragte den Anmelder: «Kann ich was sagen? Kann ich was sagen?»
Der Anmelder antwortete dem «Volkslehrer»: «Jeder kann was sagen! Jeder kann was sagen!» und drückte dem «Volkslehrer» auf der Bühne das offene Mikrofon in die Hand. Daraufhin hielt der «Volkslehrer» zwei Reden. Die erste Rede vor der Abstimmung, ob er sprechen solle. Und die zweite Rede nach der Abstimmung, die mit überwältigender Mehrheit zu seinen Gunsten ausfiel.
Zum Vortreffen vor dem 6. Juni
Anläßlich eines Vortreffens für eine andere Veranstaltung, das kurz vor dem 6. Juni stattfand, trafen sich u. a. auch mehrere Organisatoren der «Großkundgebung Frieden, Freiheit und Wahrheit» vom 6. Juni. Bei dem Gespräch waren auch der Anmelder und der Moderator der Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» vom 6. Juni anwesend.
Bei diesem Treffen wurde der «Volkslehrer» thematisiert und über seinen Hintergrund informiert. Der Anmelder und der Moderator der Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» vom 6. Juni waren demnach im Vorfeld gebrieft worden über den «Volkslehrer».
Zum Treffen nach der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» am 6. Juni
Unter anderem «Erik Graziany» alias «Eric Graziani» von «Patriotic Opposition Europe Berlin» sowie der Anmelder der Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» als auch Aktivisten von „Nicht ohne uns“ und der anderen Gruppen des Bündnisses der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» trafen sich nach der Demonstration «Frieden, Freiheit und Wahrheit» in einer Wohnung zu einer Mischung aus Nachbesprechung und Feier, die bis tief in die Nacht andauerte. Die Versammlungen wurden von der Mehrheit der Teilnehmer des Treffens als „Erfolg“ bewertet -trotz oder wegen der Auftritte der oben genannten Personen?
Zum Titel der Versammlung
Der Titel der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» ist gleichlautend mit dem Verlag für «Frieden, Freiheit und Wahrheit» (VFFW) des Thorsten Schulte aus Bautzen in Sachsen. Auch hierzu hat sich der Anmelder der Versammlung auf Anfrage nicht geäußert.
Zu personellen Überschneidungen mit der Parallel-Versammlung von „Patriotic Opposition Europe Berlin“
Am 06.06. fand auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor eine Kundgebung statt von „Patriotic Opposition Europe Berlin“.
Auf der Bühne der Kundgebung von „Patriotic Opposition Europe Berlin“ sprachen mindestens zwei Personen, die auch auf der Bühne der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» redeten:
- Stefan Räpple, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, gegen den wegen rechtsradikaler Äußerungen ein Parteiausschlussverfahren aus der AfD läuft
- Erik Graziany alias Eric Graziani, „Patriotic Opposition Europe Berlin“
Auch dazu äußert sich der Anmelder der Kundgebung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» nicht.
Nikolai Nerling alias „Der Volkslehrer“ verweilte am 6. Juni ebenfalls ausgiebig auf der Kundgebung von „Patriotic Opposition Europe Berlin“ und schien einige der Teilnehmer recht herzlich zu grüßen und bereits zu kennen.
Stefan Räpple schrieb am Samstagmorgen während seiner Anreise nach Berlin, das er „zunächst spreche“ auf der Kundgebung von „Patriotic Opposition Europe Berlin“ vor der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit», auf der er ebenfalls auf der Bühne eine Rede gehalten hat. Sein Posting mit der Ankündigung wurde von „Patriotic Opposition Europe Berlin“ im Vorfeld der beiden Versammlungen öffentlich in den sozialen Medien geteilt.
Distanzierungen noch während der Versammlung
Uli Gellermann, Anne Höhne von „Nicht ohne uns“, KDW und „Demokratischer Widerstand“ sowie Michael Bründel alias Captain Future von „Fetish For Future“ und von der „Freedom Parade“ distanzierten sich während der Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit» von Rechten, die auf der Bühne Reden hielten.
Fahrt nach Erfurt
Es ist nicht sehr Gentlemen-like, daß sich die vornehmen Herren aus dem Vereinsvorstand der KDW, die Macher von „Nicht ohne Uns“, die Herausgeber der Zeitung „Demokratischer Widerstand“ Anselm Lenz und Hendrik Sodenkamp am Morgen vor ihrer eigenen „Großdemonstration“ nach Erfurt absetzten und Anne Höhne allein in Berlin zurückließen mit einer enormen Herausforderung, die sie ohne den Vorstand zu bewältigen hatte.
Es geht weiter wie bisher
Obwohl das Bündnis aus Demok…FlashMob, Coronarebellen, Widerstand 2020 sowie „Nicht ohne Uns“, der Zeitung „Demokratischer Widerstand“ und der KDW bis zum 12.06.2020 um 02.15 Uhr (Redaktionsschluss dieses Beitrags) die Versammlung vom 06.06.2020 weder intern noch extern aufgearbeitet hat, wird bereits seit Tagen für die kommende Versammlung mobilisiert. Und zwar an dem Ort, an dem am 06.06. „Patriotic Opposition Europe Berlin“ demonstrierte: am Brandenburger Tor. Diesmal fehlen unter den Aufrufenden: „Nicht ohne Uns“, die Zeitung „Demokratischer Widerstand“ und die KDW.
Derselbe Anmelder
Ein Polizeisprecher von Berlin sagt, daß der Anmelder der Demonstration am 13.06. derselbe sei wie derjenige am 06.06. Auch der Titel der Versammlung sei derselbe: «Frieden, Freiheit und Wahrheit». Ebenso die Uhrzeit sei dieselbe wie letzten Samstag: 14 bis 22 Uhr.
Welche Rolle spielen Raver und Hedonisten?
Ist Captain Future von „Fetish For Future“ die Sirene, die durch ihre betörenden Klänge der „Freedom Parade“ Raver und Hedonisten anlocken soll, um sie zur Kundgebung am Brandenburger Tor zu bringen? Hier der Verlauf der angekündigten „Freedom Parade“ am 13.06.2020:
Captain Future ignorierte Hinweise
Captain Future erhielt Hinweise, wer auf der Versammlung am 6. Juni nahe der Siegessäule gesprochen habe, bevor er mit seiner „Freedom Parade“ den Ort der Kundgebung erreichte. Dennoch entschied sich Captain Future mit seiner „Freedom Parade“ zur Kundgebung zu gehen und die Bühne mit Rechten zu teilen. Das durchgestrichene Hakenkreuz, das er auf der Bühne präsentierte, wurde so als antifaschistisches Symbol entweiht und zur reinen Alibi-Funktion degradiert.
Fazit: Handschrift der Querfront
Daß Captain Future am 13.03. nun erneut die Kundgebung desselben Anmelders unterstützt, läßt an der Ernsthaftigkeit seiner Distanzierung von Rechts zweifeln. Die Distanzierungen von Uli Gellermann und Anne Höhne hingegen wirken glaubhafter, da sie das Bündnis künftig nicht mehr unterstützen. Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse trägt das Vorgehen der Anmelder und der treibenden Kraft hinter der Bühne die Handschrift der Querfront.
Update! Captain Future äußerte sich nach Veröffentlichung dieses Berichts mir gegenüber wie folgt:
„Ich möchte mich noch einmal zu den Vorfällen von letztem Samstag äußern, wo vier Rechte bzw. Rechtsradikale auf der Bühne der Corona Rebellen gesprochen haben, welche wir am Ende der letzten Parade besucht haben.
Es wurde mir anfangs so vermittelt, dass dies keine Absicht war und das man für die Zukunft versuchen wird, das zu verhindern. Ich dachte, es müsse doch möglich sein, verschiedene Corona kritische Gruppen gemeinsam auf die Straße zu bringen, damit wir viele werden, damit unsere Forderungen mehr Kraft gewinnen. Dazu ist es notwendig, einen Fehler von Partnern auch mal zu verzeihen, wenn die Absicht zu erkennen ist, sich zu verbessern. Andernfalls drohte ich damit, diese Bühne in Zukunft nicht mehr zu betreten. Denn es ist ja so, dass ich und bestimmt auch viele von Euch von der Mainstream Presse und teils von Freunden und Fremden als Nazis beschimpft wurden, nur, weil wir für unsere Grundrechte demonstriert haben und an diesen Demos die breite Masse der Bevölkerungen teilgenommen hat. Eben auch ein paar Rechte, mit denen wir dann pauschal einfach in einen Topf geworfen wurden, um den Zustrom an neuen Demonstranten zu unterbinden. Diese Pauschalisierung verurteilen wir auf schärfste. Und wir distanzieren uns klar von Rechts- und Linksextremismus, sind nicht Rechts offen und möchten nicht auf der gleichen Bühne mit Rechten stehen. Um dies zu gewährleisten und die Freedom Parade nicht zu verlieren, wurde mir die Aufgabe zuteil, zu formulieren, wer auf der Bühne sprechen darf und wer nicht. Anfangs schien Einigkeit zu herrschen, doch als ich eine Liste mit konkreten Namen nannte, die nicht auf die Bühne gelassen werden sollen, herrschte bei einem Namen, den ich hier nicht nennen möchte, absolute Uneinigkeit. Würden wir diese Bühne erneut besuchen, müssten wir uns den Vorwurf gefallen lassen, Rechts offen zu sein, doch das sind wir nicht. Wir haben mit rechter Gesinnung gar nichts am Hut, und werden deswegen unseren Umzug nicht am Brandenburger Tor enden lassen, sondern auf der Wiese vorm Reichstaggebäude.“
Update! Oliver von „Widerstand 2020“ äußerte sich nach Veröffentlichung dieses Berichts mir gegenüber wie folgt:
„Du hast natürlich recht, dass Nerling eingeladen wurde, weil es eben ein offenes Mikrophon gab und insofern jeder eingeladen war. Ich gehöre zu denen, die sich vehement dagegen gewehrt haben (mein Hintergrund weiter unten). Das war anfangs auch Mehrheitsmeinung im Publikum. Wir sind dann nicht weiter eingeschritten, weil Roald zugesagt hatte den Saft abzudrehen, sobald hetzerische oder antisemitische Propaganda verbreitet wurde. Trotzdem war das keine schöne Situation.
Allerding finde ich viel schlimmer, dass von Herausgebern wie democ. Videos kursieren, die die ganze Veranstaltung im wesentlich als eine von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen darstellen und behaupten, dass es für „Reichbürgerpropaganda“ Applaus vom Publikum gegeben hätte.
Deshalb muss ich einmal ausdrücklich festhalten:
1. auf der Veranstaltung an der Siegessäule, haben Redner weder krude Verschwörungstheorien noch Reichsbürger-Ideologie verbreitet
2. Gab es für Verschwörungstheorien oder Reichsbürgerideologie auch keinen Applaus durch die Anwesenden
Ich habe mich – schon aufgrund meines familiären Hintergrunds (mein Großvater starb unter dem Faschismus, mein Vater verbrachte als Halbjude bis zum Kriegsende im Arbeitslager) – mein ganzes politisches Leben lang gegen rechtsextremistische Ideologien eingesetzt und lehne krude Verschwörungstheorien ab. Ich bin auch nicht pauschal gegen Impfungen.
Ich setze mich allerdings kritisch mit unnötigen oder sogar potenziell gesundheitsschädlichen Impfungen auseinander und lehne Zwangsimpfungen ab.
Außerdem halte ich sowohl die Risikoeinschätzung der Regierung in Bezug auf SARS-COV-2 bzw. Covid-19 als auch Abwägung gegenüber schädlichen Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen für grob fehlerhaft, unangemessen und willkürlich und deshalb auch teilweise für grundgesetzwidrig.
Es ist unser aller Recht gegen solche politischen Fehlentwicklungen zu demonstrieren ohne deshalb als Verschwörungstheoretiker oder Rechtsextreme oder Antisemiten verunglimpft zu werden. Du tätest besser daran, diejenigen aufs Korn zu nehmen, die grob verzerrte Darstellungen verbreiten, anstatt selbst anzufangen, die zaghaften Ansätze eines demokratischen Widerstand als „Querfront“ zu verunglimpfen.
Du kannst das gerne auf deiner Seite posten. Leider ist durch die fortwährende mediale Verzerrung der Darstellung der Veranstaltung eine Situation entstanden, in der sich aufgrund der Einordnung in die Schublade rechts/verschwörungstheoretisch gerade weltoffene und progressive demokratische Kräfte scheuen an solchen dringend notwendigen Protestveranstaltungen zu beteiligen. Diejenigen, die sich ausdrücklich distanzieren von rechten, bzw. nationalistisch-völkischen Parolen werden dadurch zurückgedrängt und das Ergebnis ist eine sich möglicherweise selbst erfüllende Prophezeiung: Der zunächst herbeiphantasierte rechte Charakter der Veranstaltung nimmt langsam tatsächlich Gestalt an, denn bei sinkenden Teilnehmerzahlen scheint die mediale Präsenz der kontinuierlich präsenten selbsterklärt rechtsradikalen Kräfte umso stärker. Diese Situation ist dann aber der medialen Diffamierung zuzuschreiben, die ich für noch bedenklicher hatte, als der Versuch einiger rechter Trittbrettfahrer für sich ein Publikum zu finden.
Ich hoffe, dass die Proteste in einem anderen Rahmen wieder an Stärke gewinnen. Sonst werden wir begleitet von internationalistischer und antirassistischer Folklore unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit Schritt für Schritt näher an die „fürsorgliche“ Hygienediktatur herangeführt…“
Videos vom 6. Juni
Auf Der Straße des 17. Juni gab es am 6. Juni die Versammlung «Frieden, Freiheit und Wahrheit».
Zur Versammlungslage auf dem Alexanderplatz
Viele der Demonstranten auf dem Alexanderplatz hatten sich dunkel gekleidet. Man wollte still und schweigend («silent») erinnern an den Tod von George Floyd, der am 25. Mai ums Leben kam. Auf Plakaten, die vielfach in Englisch verfasst waren, war neben dem Motto «Black Lives Matter» (Schwarze Leben zählen) unter anderem zu lesen: «Rassismus tötet», «Zusammen gegen Rassismus», «Rassismus ist eine Pandemie», «Wir können nicht schweigen» und «Keine Gerechtigkeit, kein Frieden» («No justice, no peace»).
Demonstranten, darunter viele Jugendliche, setzten sich auf den Boden und schwiegen für 8 Minuten und 46 Sekunden. Hintergrund sind die Todesumstände von Floyd bei einem ruppigen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis. Daraufhin kam es zu Protesten und teilweise auch Ausschreitungen in mehreren Städten der USA.
Nach Gesängen und einigen Reden, in denen vor allem Rassismus und Polizeigewalt angeprangert und des Todes Floyds gedacht wurden, skandierte die Menge: «Black Lives Matter», «No justice, no peace» und «Antifa». Kurz nach 16.00 Uhr löste sich die Versammlung auf.
Am Rande der Demonstration am Alexanderplatz kam es zu Angriffen auf Polizisten. Es gab Steine- und Flaschenwürfe gegen Polizeibeamte. Einige Polizisten und ein Journalist wurden verletzt.
Der Wandel der öffentlichen Meinung von Verurteilung von Protesten vor dem 06.06. bis hin zu Huldigungen der Demonstrationen vom 06.06. kommt plötzlich. Keinerlei Verurteilung – weder medizinisch noch moralisch war deutlich vernehmbar.
Der Berliner Rechtsanwalt Florian Daniel räsonierte lang und ausführlich über die Versammlungslage am Alexanderplatz und kam zu dem Schluß, daß mit zweierlei Maß gemessen werde: Zuckerbrot für Black lives matter und Peitsche für Querdenker.
Dokumentiert: Polizeimeldung Nr. 1402 vom 06.06.2020 bezirksübergreifend
Versammlungen in Berlin Mitte/Friedrichshain-Kreuzberg
Die Polizei Berlin hat heute zwischen 11.30 Uhr und 20.10 Uhr die Durchführung von insgesamt 14 Versammlungen in der Innenstadt gewährleistet und begleitet. Die größte Kundgebung fand zwischen 14 Uhr und 16 Uhr auf dem Alexanderplatz in Mitte statt. Rund 15.000 Personen versammelten sich, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Aufgrund weiterer Zuströme wurden, nach kompletter Auslastung des Platzes, die Zugänge zu diesem geschlossen. Die Kundgebung erfolgte störungsfrei, wurde aber auf Intervention des Einsatzleiters von der Anmelderin aufgrund der anwesenden Menschenmenge vorzeitig beendet.
Nach der Kundgebung wollte eine weitere Anmelderin einen Aufzug durchführen und trat mit dieser Bitte an die Einsatzleitung heran. Nach anschließenden Gesprächen genehmigte dieser einen Aufzug und damit eine 15. Versammlung, vom Alexanderplatz bis zum Strausberger Platz in Friedrichshain. Hierfür erhielt sie von der Einsatzleitung eine Genehmigung. Die Versammlungsteilnehmenden wurden von Einsatzkräften an der Rückkehr zum Alexanderplatz gehindert, da dieser von ehemaligen Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmern noch voll von Menschen war, die sich zum Teil auf dem Nachhauseweg befanden. Die Aufzugsteilnehmenden reagierten darauf mit Schubsereien und Unmutsbekundungen, in deren Folge es vereinzelt zu Festnahmen kam. Letztlich konnte von der Anmelderin am Strausberger Platz eine Abschlusskundgebung abgehalten werden, bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Endplatz in Kleingruppen verließen.
Rund eine Stunde nach Beendigung der Kundgebung gegen Rassismus sammelten sich mehrere hundert Personen in der Dircksenstraße zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und dem Berolinahaus, wobei auch Polizistinnen und Polizisten eingekesselt wurden. Aufgrund einer Festnahme einer männlichen Person nach einer Sachbeschädigung eines Einsatzfahrzeuges, erfolgten mehrfach Flaschen- und Steinwürfe aus der Menge heraus auf Polizeikräfte sowie Passantinnen und Passanten. Die Personen erhielten von den Einsatzkräften der Polizei Platzverweise und wurden angewiesen, sich zu entfernen. Darüber hinaus wurden mehrfach polizeiliche Maßnahmen über Lautsprecher angekündigt. Einige Personen kamen den Weisungen nach und verließen den Bereich. Bei einigen der verbliebenen Personen kam es in der Folge zu Festnahmen. Bei den Flaschen- und Steinwürfen wurden sowohl Einsatzkräfte als auch ein freier Pressefotograf verletzt.
Insgesamt kam es zu 93 Festnahmen wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz sowie Hausfriedensbruchs.
Es befanden sich rund 800 Polizistinnen und Polizisten zur Begleitung der Versammlungen im Innenstadtbereich im Einsatz. Insgesamt wurden 28 Einsatzkräfte leicht verletzt, von denen drei nach ambulanter Behandlung vom Dienst abtraten.
Ja, aber WER war denn der Anmelder von „Frieden, Freiheit und Wahrheit“? Wenn ich im Netz nach der Demo unter diesem Titel suche, dann bekomme ich Youtubevideos, die „beweisen“ dass zwischen „patriotic opposition europe“ und Anne Höhne sogar Sie selbst, Martin Lejeune – ich weiß, das ist Fehlinformation, das kann nicht sein – keinerlei inhaltlicher politischer Abstand ist: https://www.youtube.com/watch?v=zLqX38PIHoI – das tut mir sehr leid :-( – das ist ungerechte Fehlinformation. Aber ich kann mich über Facebook oder DuckduckGo selbst tatsächlich nicht darüber aufklären, wer mit welchem Aufruf und welchem Inhalt die Demo organisert hat. Leute, die definitiv nicht rechts sein wollen, werden politisch inhaltlich mit Rechten einfach ineins genommen! Da gibt es nicht nur die Schuldigkeit sich gegen rechts abzugrenzen, die Abgrenzung ist Selbstverteidigung/ Recht auf Selbstbestimmung – es tut weh als rechts oder rechtsoffen zu gelten und gleichzeitig das Recht auf freie Meinungsäußerung auzuloten. Haltet zusammen!
ich muss hinzufügen: Ich habe unter „Demonstration „Frieden, Freiheit und Wahrheit“ Berlin Samstag 13.06.2020″ gesucht und der Subtext unter „Große Demo heute am Samstag, 0606.2020 in Berlin“ mit obengenannten Videolink lautet: „06.06.2020 Anna Höhne nicht ohneuns KDW „Großemonstration: Frieden, Freiheit und Wahrheit“ Berlin Duration 3:20 Martin Lejeune 1,414 Views
:-(
Max B. war der Anmelder von „Frieden, Freiheit und Wahrheit“ am 06.06. als auch der Anmelder von „Frieden, Freiheit und Wahrheit“ am 13.06.
[…] 1. «Großdemonstration Frieden, Freiheit und Wahrheit» am 06.06.2020 […]