Die berühmtesten Polizisten Berlins
- Platz 1: Die schöne Staatsschützerin
Kriminalkommissarin Lisa Mieschke nahm an der RTL-Sendung «Der Bachelor» teil und war danach mit dem Rosenkavalier David Jackson zusammen. Die B.Z. schrieb, sie sei das «heißeste Flurgespräch in vielen Polizeidienststellen» und BILD machte sie zur «Terror-Jägerin des LKA». Dabei arbeitete sie in der Dienststelle Haßkriminalität beim LKA 534 und war zuständig für Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) im Bereich Rechtsextremismus, ein Fachbereich des Allgemeinen Polizeilichen Staatsschutzes (LKA 5). Weil sie ihre Behörde vorher nicht fragte, ob sie bei der Sendung mitmachen dürfe, wurde gegen sie ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das später eingestellt wurde, wie Mieschke auf einem Video ihres Instagram-Kanals erzählt. Inzwischen hat sie die Polizei Berlin verlassen, um sich ganze ihrer Karriere als Influencerin und Model zu widmen.
- Platz 2: Der, den nichts aus der Ruhe bringt
Polizeidirektor Thilo Cablitz blieb die Ruhe in Person, als er bedrängt wurde von Abdulkadir Osman, dem «Tyson-Ali» von Spandau, der seine Nachbarn terrorisiert und Verbindungen zum Remmo-Clan haben soll. Das Video ging viral. Die Fassung behielt Cablitz auch, wenn er auf Corona-Demos regelmäßig von einem Pulk Querdenkern in Beschlag genommen wurde, die ihn in ihren Live-Streams mit schweren Vorwürfen gegen die Polizei überhäuften.
Auf einer Internetseite wird Cablitz fälschlicherweise als Thilo Wontorra bezeichnet, als er von der Moderatorin Laura Wontorra interviewt wurde. Cablitz nimmt auch so etwas gelassen hin, schmunzelt lieber als sich aufzuregen. In der Talk-Show Riverboat des MDR berichtete Cablitz, daß er im Einsatz einmal als Stripper verwechselt wurde.
Auch in der Amazon Prime-Doku «UNZENSIERT» über Anis Mohamed Youssef Ferchichi (Bushido), der gerade für einen Skandal im LKA 61 sorgt, weil Personenschützer der Polizei außerhalb ihres Dienstes für den Rapper tätig wurden, tritt Cablitz auf.
Inzwischen ist Cablitz im Innenausschuss zu sehen als rechte Hand der Senatorin Iris Spranger. Cablitz stieg im Mai 2025 nach eineinhalb Jahren als Referatsleiter in der Innenverwaltung zum Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung auf.
- Platz 3: Der Held vom Reichstag
Polizeihauptkommissar Karsten Bonack stellte sich als Zugführer der 5. Alarmhundertschaft mutig und unerschrocken den Reichsbürgern und Querdenkern entgegen, die im August 2020 den Reichstag stürmen wollten. Dafür hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihn und seine beiden Kollegen vom Polizeiabschnitt 54, Polizeioberkommissar Timo Bester und Polizeikommissar Enes Ergin, mit einem Empfang im Schloß Bellevue geehrt und ihren Einsatz gewürdigt. Diese Ehre hätten eigentlich auch die Kräfte der 3. Einsatzhundertschaft aus Cottbus verdient, die ihren Berliner Kollegen halfen, den Corona-Mob vom Reichstagssturm abzuhalten.
- Platz 4: Flers «Fanboy»
Polizeikommissar Stephan Zillmer wurde im September 2019 von Fler vor einem Millionenpublikum unter anderem als «Stück Scheiße», «Nuttenbengel», «neidischer Schwanz», «Lappen» und «Fanboy» beschimpft und bedroht. Eine richtige Hass-Tirade musste Zillmer über sich ergehen lassen, das alles auch noch gepostet auf Social Media vor den Augen der gesamten Öffentlichkeit. Fler bepöbelte Zilmmer bei einer routinemäßigen Führerscheinkontrolle, durch die der Rapper getriggert wurde und völlig ausgerastet ist. Das ist die Unberechenbarkeit des Alltags, wenn eine ganz gewöhnliche Situation völlig zu eskalieren droht.
- Platz 5: TikToker mit Kontakten ins Clan-Milieu
Polizeihauptkommissar Officer Denny duzte den mutmaßlichen «Clan-Chef» Arafat Abou-Chaker in einem TikTok-Video während Abou-Chaker wegen verschiedener Vorwürfe angeklagt war in einem Strafprozess, in dem Kollegen von Officer Denny als Zeugen aussagten. Auch plauderte er bei Roozbeh Farhangmehr mit Patrick Losenský (Fler) über Flres laufendes Verfahren, in dem ebenfalls ein Kollege von Officer Denny als Zeuge geladen war. Gegen das ihm auferlegte Social Media-Verbot zog Officer Denny vor Gericht, zunächst im Eilverfahren, VG-Beschluß vom 24.01.2023 (Az. 36 L 388/22) sowie OVG-Beschluß vom 17.04.2023 (Az. 4 S 4/23), danach im Hauptsacheverfahren (Urteil vom 18.03.2024, Az. 36 K 389/22). Er verlor in der Hauptsache, denn er habe nach Auffassung der Kammer die Grenzen überschritten, die ein Polizeibeamter nicht überschreiten dürfe.
- Platz 6: Persönlicher Bekannter eines mutmaßlichen Terroristen
Polizeikommissar Lutz aus Blankenfelde-Mahlow kannte den mutmaßlichen Terroristen Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch (Polizeidirektion Hannover) nach eigenen Angaben «persönlich» und plauderte in einer Video-Konferenz mit den Querdenkern Björn Banane und Thomas Brauner, die vor dem Impfzentrum auf dem Messegelände mit Kollegen von Lutz heftig aneinandergerieten. Das zuständige Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes des LKA – Ermittlungsgruppe (EG) Zentral – wurde bereits im September 2021 auf das Verhalten von Lutz aufmerksam. Zeitgleich haben die zuständigen Disziplinarbereiche der Polizei Berlin die Prüfung der Sachverhalte aufgenommen, was zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens führte.
- Platz 7: Der Läufer
Polizeikommissar James Errol: Der sympathische Marathon Man der Polizei Berlin läuft und läuft. Als Running James präsentiert er auf Instagram seine sportlichen Erfolge.
- Platz 8: Der Insta-Cop
Polizeiobermeister Mario Langner arbeitet als Corporate Influencer der Polizei Berlin «mit einem eigenen und bundesweit ersten Instagram-Kanal», der ganz speziell potenziellen Berufsinteressierten als Kontaktmöglichkeit dient. Inzwischen hat er über 34.200 Follower auf Instagram. Seine Videos machen Lust auf den Polizeiberuf und sicherlich konnte auf diese Weise schon das eine oder andere Talent für die Berliner Polizei rekrutiert werden.
- Platz 9: Die Insta-Queen
Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva ist die berühmteste Polizeibeamtin Neuköllns, die Gewalttätern, Drogendealern und randalierenden Studenten auf Streife Paroli bietet. Unter dem Pseudonym Lana Glam ist sie auf Instagram mit über 65.000 Followern beinahe doppelt so erfolgreich wie Langner.
- Platz 10: Die Undercover-Polizistin
Polizeikommissarin Mehtap Öger hat sich wegen ihres traditionellen Elternhauses geheim zur Polizeibeamtin ausbilden lassen, um sich dann auf ihrem Instagram-Konto zu outen.
- Platz 11: Der Polizei-Verbesserer
Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski schrieb das Buch «Ich kämpfe für eine bessere Polizei» und ist unter dem Hashtag #BetterPolice auf Twitter unterwegs. Er war Bundesvorsitzender der Berufsvereinigung PolizeiGrün. Im April 2021 gründete er den Verein Better Police mit dem Ziel, eine gerechtere, demokratischere Polizeiarbeit zu fördern, die auf Gleichberechtigung, Konsens und Transparenz basiert.
- Platz 12: Der schreibende Polizist
Polizeihauptkommissar Karlheinz Gaertner glänzt als Autor mehrerer Polizei-Bücher mit Front-Berichten aus der «Kampfzone Straße» und der härtesten «Nachtstreife» Berlins in Kreuzberg. Besonders empfehlenswert ist sein Werk «
- Platz 13: Der Polizist, der die Polizei ruft
Kriminalhauptkommissar André Graf, zuständig bei der Direktion 2 für Kfz-Kriminalität, sorgte als AfD-Abgeordneter der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung für Wirbel. Graf «wollte die Stadthalle ohne Mund-Nasen-Schutz betreten», berichtete die «Märkische Allgemeine» vom 11.12.2020. Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Julia Concu, habe ihn darauf hingewiesen, daß er dies nur mit medizinischem Attest dürfe. Graf soll jedoch nur die Kopie eines Attestes dabei gehabt haben, woraufhin ihm Concu den Zutritt zum Beratungsraum verweigert habe. Graf habe die Polizei gerufen, die mit vier Beamten angerückt sei. Anschließend soll Graf den großen Saal der Stadthalle verlassen haben.
- Platz 14: Das Verleumdungsopfer
Polizeimeisterin Judy S. wurde im November 2024 Opfer eines Rufmords. Die Ausmaße des Falls sind einzigartig: Der Tagesspiegel machte ihn zum Aufmacher auf seiner Titelseite. Seine Schlagzeile «Die verlorene Ehre der Judy S.» spielte an auf die berühmte Erzählung «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» von Heinrich Böll. Staranwalt
- Platz 15: Der Bauernführer
Polizeikommissar Anthony Lee kandidierte nach seinem Austritt aus der Polizei Berlin als Spitzenkandidat der Freien Wähler für das Europäische Parlament, wurde Beisitzer im Landesvorstand Niedersachsen der Freien Wähler und Bundessprecher der Interessenorganisation Landwirtschaft verbindet Deutschland (LSV). Lee trat bei den Freien Wählern aus und forderte ein Bündnis der CDU mit der AfD. 2024 sagte Lee in einem Interview mit Eva Vlaardingerbroek: «Politiker wollen unser Land um Häuser für Flüchtlinge zu bauen».
In einem Bericht der taz.die tageszeitung vom 02.10.2021 hießt es, «ausdrücklich im Zusammenhang ‹mit Migrationsgeschichten› sagte» Lee, «2008 habe es bei der Berliner Polizei eine Anordnung gegeben, dass ‹2 Polizistinnen nicht allein Streife fahren dürfen›. Im Gespräch mit der taz ergänzte er, es sei traurig, dass zum Beispiel im migrantisch geprägten Stadtteil Wedding zwei Polizistinnen ‹nicht allein Streife fahren können, weil sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden›. Eine Sprecherin der Behörde sagte jedoch der taz: ‹Diese Regelung gibt es bei der Polizei Berlin nicht.›»
- Platz 16: Die falsche Polizistin
Ömer K. gab sich mal als Polizistin Sarah, mal als Lara oder Shirin aus und sei laut «B.Z.» etwa zwei Jahre lang «mit echten Beamten auf Streife» gegangen, «ermittelte in Berlin» vermeintlich für die Abschnitte 53 oder 56 und trug dabei sogar eine echte Polizeiuniform mit einem Original-Patch der Direktion 5, Schlagstock und Handschellen. Dem echten Ex-Polizisten Nick Hain sagte die falsche Polizistin in einem Interview, sie habe die Schießanlage Wannsee besucht und Zugang zum Polizeicomputer gehabt. Weil sie als echte Verbrecherin mit Messer und Pfefferspray bewaffnet mehrere Bankkunden ausraubte, wurde die falsche Polizistin zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Die Haftzeit wird zum Booster ihrer Karriere als Medien-Star. Als Protagonistin der Doku-Soap «Berlin hinter Gittern» auf «Kabel Eins», die sogar Justizsenator Dirk Behrendt bewarb, kam sie noch einmal ganz groß raus. Auf dem Bildschirm, nicht aus dem Knast.



