«Schmuggelte» Lydia Dykier eine «Wanze» in den Gerichtssaal?

Published On: 10. Juni 2023

Über den ersten Hauptverhandlungstermin am 08.05.2023 im Strafprozess gegen Lydia Dykier berichtet Robert Klages, Redakteur beim Tagesspiegel: «Bei der ersten Verhandlung wurde ein Aufnahmegerät (Wanze) im Saal gefunden und abgebrochen, dies ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Angeklagte soll es reingeschmuggelt haben.»

Ich war bei diesem Termin am 08.05.2023 um über das Verfahren des Richters Sattler zu berichten und habe weder etwas von einer «Wanze» bemerkt, noch das die Verhandlung «abgebrochen» wurde, wie Klages berichtet. Daß die Angeklagte eine «Wanze» in den Saal 1101 «reingeschmuggelt» habe, wie Klages über Dykier berichtet, dafür gibt es keine Bestätigung.

Die Richterin am Amtsgericht Lisa Jani, Sprecherin der Berliner Strafgerichte, dementiert: «Eine Verwanzung des Amtsgerichts Tiergarten hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Entsprechenden Behauptungen würde ich entschieden entgegentreten. Es ist Anfang Mai in einem Saal in der Kirchstraße ein Aufnahmegerät gefunden und beschlagnahmt worden. Das bloße Einbringen von Aufnahmegeräten in einen Sitzungssaal ist weder verboten noch strafbewehrt. Ob mit dem Gerät Aufnahmen gefertigt wurden, ob Straftatbestände verletzt wurden und wem das Gerät zuzuordnen ist, ist Gegenstand separater Ermittlungen.»

Az. 279 Ds 35/21 231 Js 574/21

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