Gerechtigkeit für Nidal Rabih

Published On: 15. Oktober 2018

Fast vierzig Tage ist es her, daß Nidal Rabih durch mehrere Schüsse hinterhältig ermordet wurde und noch immer hat die Polizei die Mörder nicht verhaftet. Vierzig Tage, so lange dauert im Islam die Trauer der Hinterbliebenen. Aus diesem Anlass protestierte die Familie von Nidal Rabih am Sonntag Nachmittag am Tatort des Mordes friedlich gegen die Polizei, die sich von Seiten der Familie Rabih schwere Vorwürfe gefallen lassen muss.

Mahmoud Rabih, der Vater von Nidal, gab mir am Sonntag ein exklusives Interview. Doch zunächst möchte ich der Frage nachgehen, die sich ganz Berlin, ja sogar ganz Deutschland stellt, nach den unzähligen Berichten über Nidals Ermordung und seine Beerdigung in den Zeitungen und TV-Sendern. Diese Frage lautet: Wer war Nidal?

Thousands attend funeral of Nidal Rabih

Nidal war ein fürsorglicher Vater von zwei Kindern, stark wie Löwen. Nidals Kinder bezeugen, das er ein guter Vater war.

Nidal war hilfsbereit gegenüber jedem, der Hilfe brauchte. Wer hungrig war und zu Nidal kam und ihm sagte, daß er kein Geld habe, um sich Essen zu kaufen, dem gab Nidal Geld aus seiner eigenen Tasche.

Nidal deckte seinen Tisch für jeden, der Hunger hatte. Nidal war der Vater der Armen. Und auch den Menschen in Palästina spendete er sein Geld. Die Medien, die Nidal in Verbindung setzen mit Gangster-Filmen und Serien wie „4 Blocks“, diese Medien frage ich: Weshalb bringt ihr Nidal nicht mit Robin Hood in Verbindung? Oder mit einem Armenvater?

Nidal war auch ein Schlichter, der den Streit zwischen den Menschen schlichtete.

Und Nidal war jemand, der sich mit allen gut verstand. All diese guten Eigenschaften von Nidal und seine guten Taten, die ihm einen Platz im Paradies geben mögen, werden verdeckt von unzähligen Medien-Berichten, die nur Schlechtes über Nidal berichten. Das hat Nidal nicht verdient, daß die meisten Medien nur Negatives über ihn berichten. Er war nicht derjenige, der 50 Millionen Menschen ermordete. Nidal war kein Mörder.

Nidal machte Fehler in seinem Leben, aber nach seinem Tod hat niemand das Recht, ihn negativ darzustellen. Nidal gehörte nicht zu einem kriminellen Clan, wie immer wieder falsch berichtet wird. Nidal hat es nicht verdient ermordet zu werden. So etwas Schreckliches hat kein Mensch verdient.

Nidal verdient Gerechtigkeit. Seine Mörder sollen ihre gerechte Strafe bekommen. Doch dafür ist es erforderlich, daß die Polizei zunächst die Mörder verhaftet. Weil in dieser Richtung aus Sicht der Familie Rabih nicht genügend getan wird, versammelte sich die Familie am Sonntag am Tatort um gegen die Polizei zu protestieren.

„Wie können die Mörder noch frei sein?“, fragt Mahmud Rabih, der Vater. „Die Polizei weiß, wer sie sind. Sie ermordeten Nidal ohne Masken. Sie gingen entspannt weg vom Tatort. Es gibt Fotos und Videos von den Mördern. Bis heute hat die Polizei sich nicht geäußert zu den Fotos, die von den Mördern veröffentlicht wurden“, klagt Mahmud Rabih.

Er nennt die Ermordung eine „feige Tat“, Nidal vor den Augen seiner Kinder, Frau, Schwestern und Brüder zu ermorden. Nidals Vater fragt: „Wo bleibt die Menschlichkeit?“

Mahmud Rabih erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei, die ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß verrichte und in diesem Falle nicht gewißenhaft ermittle. 

Der Vater habe das Gefühl, Täter und Polizei stecken unter einer Decke. „Niemand von der Polizei kam bisher zu mir und erklärte mir, was los ist. Ich bin der Vater. Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, was los ist und was die Polizei tut“, kritisiert Mahmud.

„Wir fühlen uns von der Polizei im Stich gelassen“, spricht der Vater im Namen der Familie Rabih. „Wir haben das Gefühl, von der Polizei hintergangen zu werden.“ Er habe das Gefühl, das von Seiten der Polizei zugunsten der Täter gehandelt werde und nicht zugunsten des Opfers.

Auch beklagt Mahmud, daß sich die Polizei etwa zwanzig Minuten Zeit gelassen habe, bis sie am Tatort nach der Tatzeit eingeschritten sei. Der Vater wirft der Polizei unterlassene Hilfeleistung vor zum Nachteil von Nidal.

Mahmud kritisiert auch den Polizeieinsatz während der Übermalung von Nidals Wandbild am Tatort: „Wie können sie sich so viel Zeit nehmen, um das Bild von Nidal wegzumachen anstatt in dieser Zeit die Mörder zu ermitteln?“

Der Vater richtet direkte Fragen an die Polizei: „Weshalb werden die Fahndungsbilder der Täter nicht veröffentlicht? Und weshalb bezieht die Polizei keine Stellung zu den Fotos der Täter, die Hinterbliebene im Internet veröffentlicht haben?“

Außerdem beklagt der Vater, die Polizei habe Nidal keinen Schutz angeboten, als sie ihn zwei Tage vor seiner Ermordung über seine Gefährdung informiert habe. Auch hier lautet der Vorwurf gegen die Polizei unterlassene Hilfeleistung.

Zudem sei während der Beerdigung von Nidal einigen Trauergästen der Zugang zum Friedhof erschwert worden durch die Polizei, sagt der Vater.

Auch während die Familie Rabih am Sonntag nachmittag am Tatort bei strahlendem Sonnenschein friedlich gegen die Polizei protestierte, hat die Polizei eine Zufahrtsstraße zum Tatort blockiert. „Um den Zugang zum Tatort für Teilnehmer des Protests zu erschweren?“, fragt sich der Vater.

Ich bin als Journalist verpflichtet, auch die Polizei nach ihrer Sicht der Dinge zu befragen. Doch bisher habe ich auf meine Fragen an die Polizei keine Antworten erhalten. Sollte ich zukünftig noch eine Antwort von der Polizei erhalten, so werde ich diese Antwort in einem Update dieses Artikels an dieser Stelle wiedergeben.

Mein Bericht über die Beerdigung von Nidal:

Zur Übermalung des Bildes von Nidal:

Und wie der Bürgermeister auf meine Berichte reagiert:

http://www.martinlejeune.de/pressefreiheit-in-berlin/

Mahmud, der Vater von Nidal, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei.

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12 Comments

  1. Mohamad nasser 15. Oktober 2018 at 12:35 - Reply

    Wir alle danken ihnen für ihre hilfe ich spreche im namen der familie auf das die Täter von NIDAL RABIH zu vassen

  2. Hamza khodr 15. Oktober 2018 at 22:03 - Reply

    Vielen Herzlichen Dank Herr Lejeune.
    Durch diesen sehr schönen Beitrag, habe ich nun ein anderes Bild von verstorbenen Herrn Nidal Rabih (Gott sei ihm Gnädig) Ich hoffe die Fanilie schafft es in dieser schwierigen Zeit. Ich habe das Gefühl, dass die Polizei es so wollte !

  3. Abdullah nasser 16. Oktober 2018 at 00:14 - Reply

    Herzlichen Dank,
    dass sie das für uns organiersiert hast .
    Vielleicht machen die Polizisten was

    • Thomas Mecherlein 1. März 2019 at 20:23 - Reply

      Vielen Dank, dass du mit uns onaniert hast (circle jerk), Maddin.

  4. Shirin 16. Oktober 2018 at 00:38 - Reply

    Danke Ihnen Herr Martin Lejeune
    Sie sind in meinen Augen ein guter Mensch der die Wahrheit sieht und weiter geben will und keine lügen Märchen.
    Ich kannte Nidal 16 Jahre lang er war ein Ehrenvoller toller hilfsbereiter Mensch der egal wo er helfen konnte und gebraucht wurde ohne wenn und aber da war er war gegen Ungerechtigkeit und das Herz auf den richtigen Fleck .
    Er war so Ein liebevoller Freund ,Sohn, Vater einfach ein Löwe der liebevoll und gut in jeglicher Hinsicht war .
    In meinen Augen war er einer der besten Menschen die ich kannte und als Mensch geliebt hab dafür das es Ihn hab und er immer für mich und für jeden da war der ihn um Hilfe bat .
    Möge er im Paradies Glücklich sein Inssallah

  5. Omar Sunni 16. Oktober 2018 at 01:04 - Reply

    Mal ein anderer Bericht zum Thema Nidal Rabih nicht nur einseitig wie die Deutschen Medien es tun.

    Die Täter die zur Pkk gehören und von Deutschland finanziert werden wieso gibt es kein Bericht in den Deutschen Medien zu diesen verbrechern.

  6. Fadey Dib 17. Oktober 2018 at 11:52 - Reply

    Wir stehe bis zum heutigen tag unter Schock wie kann es sein das ein Vater kaltblütige in der Öffentlichkeit ermordet wurde. Vor den Augen seiner Kinder der Mutter und Ehe Frau . an die Täter Ihr seiet Auf der Flucht doch Könnte ihr nicht von Allah Fliehen .

  7. […] Gerechtigkeit für Nidal Rabih […]

  8. Rami 13. November 2018 at 02:48 - Reply

    Vielen Dank Herr Lejeune für ihre Hilfe…
    Möchte ich gerne mal mit Ihnen treffen.

  9. Rami 13. November 2018 at 02:51 - Reply

    Vielen Dank für ihre Hilfe..
    Mit Ihnen möchte ich mal gerne treffen.

  10. Aylin Yigit 24. Februar 2019 at 11:07 - Reply

    Hier ein paar fun facts über Nidal Rabih:

    Rabih war ein hochaggressiver Schwerkrimineller und seine 100 Straftaten bis hin zu versuchtem Totschlag der Grund für die Berliner Polizei, die Kategorie „Intensivtäter“ einzuführen. Von 36 Jahren seines Lebens verbrachte er 14 Jahre im Knast. Notorischer Drogenkonsument, fuhr er ein Leben lang ohne Führerschein und schlug seine Frau. 2004 wurde ein Abschiebebescheid gegen ihn erlassen.

    Katrin Göring-Eckhardt, die davon sprach, Deutschland bekäme mit den Flüchtlingen „Menschen geschenkt“, vergaß zu erwähnen, dass Geschenke auch der Annahme bedürfen. Gern hätte ich dieses Flüchtlingsgold unfrei in den Libanon retourniert.

  11. ML 9. August 2022 at 20:33 - Reply

    Wenn die Polizei Fehler macht, dann sollte man natürlich drüber reden, aber dann in seinem Bericht einen schwerkriminellen Gewalttäter als absoluten Menschenfreund darzustellen und sich im gleichen Zug als Journalist zu bezeichnen ist einfach nur peinlich. Wenn man so ein Leben führt, dann ist der Tod irgendwann die Konsequenz, so traurig das auch für die Familie ist. Ich hoffe zwar das die Täter zur Verantwortung gezogen werden, mein Mitleid geht da aber eher an all die Opfer dieser und anderer Clan-Familien. Ihren Bruder, Sohn, etc. haben die -auch- selbst auf dem Gewissen.

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