Helft uns die illegale Migration übers Mittelmeer zu stoppen

Published On: 19. März 2016

In der vergangenen Tagen war der sudanische Aussenminister Ibrahim Ghandour zu einem offiziellen Besuch in Berlin und Warschau. Nach einem Fachgespräch in der Stiftung Wissenschaft und Politik, dem Think Tank der Bundesregierung, sprach er zu Martin Lejeune in seinem Berliner Hotel über Sudans regionale Aussenpolitik, und über die illegale Migration nach Europa.

Minister Ghandour weist darauf hin, daß der Sudan von sieben Ländern umgeben sei und er als Außenminister die friedlichen Beziehungen zu all seinen Nachbarstaaten pflege: “Wir können nur miteinander leben, wenn wir nicht auf Konfrontation setzen, sondern auf Kooperation.”

Die Tatsache, daß der Sudan als zweitgrößtes Land Afrikas an sieben unterschiedliche Staaten grenze, sei auch der Grund dafür, daß er ein Transitland für viele Flüchtlinge Afrikas sei. Sudan ist ein Durchlauferhitzer für Migranten. Schätzungen internationaler Experten zufolge leben drei Millionen Flüchtlinge im Sudan. Noch mehr Millionen Flüchtlinge nutzen den Sudan als Transitland. Die genauen Zahlen der Flüchtlinge im Transit sind nicht bekannt, da viele illegal einwandern.

“Helft uns die illegale Migration übers Mittelmeer zu stoppen!”, apeliert Minister Ghandour während seiner Besuche in Polen und Deutschland an die Regierungen der Europäischen Union. “Wir haben eine Hunderte Kilometer lange offene Grenze zu Libyen, die wir als einzelner Staat nicht optimal alleine schützen können. Wir brauchen die Unterstützung unserer europäischen Partner, um einen Grenzschutz aufzubauen, um die illegalen Migranten aufzuhalten und um uns vor Terroristen zu schützen. Helft uns unsere Grenzen zu sichern und die Migrantenflut über Libyen nach Europa zu stoppen.”

Minister Ghandour ist der Ansicht, daß eine Impfung besser sei als eine Operation und drängt daher auf präventive Maßnahmen als auf militärische Interventionen. Bezüglich der Koalition im Jemen, zu welcher der Sudan gehört, ist Ghandour pessimistisch: “Es gibt keine militärische Lösung für den Jemen.” Man sei aufgrund der engen Freundschaft mit dem Königreich Saudi-Arabien aber selbstverständlich immer dazu bereit, dem Königreich zu helfen, wenn dieses die Hilfe des Sudans brauche. Ghandour schätzt das saudische Königshaus sehr als Hüter der Heiligen Stätten des Islams.

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